So einen Bürgerdialog gab es in Mering noch nie. Da der Bürgermeisterkandidat Stefan Hummel auch mit den Menschen in den Ortsteilen Meringerzell, Reifersbrunn und Baierberg ins Gespräch kommen will, fand der jüngste Bürgerdialog in der Meringerzeller Hütte statt. Die Zeller Hütte liegt auf rund 550 Meter und ist damit der zweithöchste Punkt und die Hütte selber das höchstgelegene Vereinsheim im Landkreis. Von hier hat man einen fantastischen Blick bis nach Augsburg auf den erleuchteten Dom.
Hell erleuchtet war auch der Weg, den die Wanderer von Mering zurück legten. Ausgestattet mit Fackeln machte sich eine Gruppe von rund 20 Meringerinnen und Meringen auf den Weg nach Meringerzell. Wer wollte, konnte in der Zeller Kirche St. Johannes Baptist zunächst den Gottesdienst mit Pater Kunz besuchen, der ebenfalls von der Idee der Fackelwanderung beeindruckt war. Es liegt an den Menschen, Licht und Wärme in die Herzen der Menschen zu bringen, zog der Pater in seiner Predigt die Parallele zur Fackelwanderung an diesem besonderen Ort. Die Filialkirche ist eine der ältesten Sakralbauten im Umland, mit einer beeindruckenden mittelalterlichen Wandausmalung, die bei der Restaurierung in den 80er Jahren freigelegt wurde.
Nach dem Gottesdienst ging es hinauf zur Hütte zum politischen Teil des Abends. Gestärkt mit Gulaschsuppe, knusprigen Landbrot und geisthaltigen Getränken war der Zeltanbau hinter der Hütte schnell bis auf den letzten Platz belegt. Den Einstieg in den Bürgerdialog machte der Baierberger Marktgemeinderat Wolfgang Bachmeir. Er zeigte auf, welche Projekte in den vergangenen Jahren angegangen wurden. Hier seien der Hochbehälter, der neue Straßenbelag auf der Verbindungsstraße nach Baierberg oder der künftige Waldkindergarten genannt. Auch auf die anstehenden Projekte, z. B. Verkehrsberuhigung im Innerort, die Städtebauförderung sowie die Gewerbelandentwicklung wurden von Bachmeir, selber Landwirt, aufgezeigt, da diese auch nachhaltige Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben werden. Als Marktgemeinderat werde er sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass die Belange der Landwirte in den Gremien Gehör finden.
Dann war der Bügermeisterkandidat der SPD und Parteifreien, Stefan Hummel, dran. Sichtlich beeindruckt und erfreut über so viele interessierte Zuhörer legte der Kandidat seine Ideen und Visionen von Mering dar. Mit ihm als Bürgermeister bekomme die Meringer Bürgerschaft einen verlässlichen, erfahrenen und kompetenten Gesprächspartner, der die Anliegen der Menschen ernst nimmt und anpacken wird. “Als Bürgermeister diene ich nur Ihnen und bin keiner Partei oder Gruppierung verpflichtet”, verprach Stefan Hummel mit Blick auf die CSU-geführte Landesregierung, welche die Erstattung von Straßengebühren aus wahltaktischen Gründen erlaubt, um ihre Kandidaten ins Amt zu hieven. Zudem sei es ihm wichtig, alle Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungen einzubeziehen und erläuterte sein Konzept zur Bürgerwerkstatt, zur Situation der Veranstaltungsräume für und zur Innerortsentwicklung. “Alle Projekte kosten Geld”, erklärte Hummel und führte weiter aus, dass “Mering bei der Gewerbesteuer hinterher hinke.” Dass muss sich dringend ändern, erklärte der Bewerber um den Chefsessel im Rathaus. Gerade die ideale Lage an der Bahnlinie macht es doch für Unternehmen und Behörden interessant, sich hier anzusiedeln.
Als Beispiele nannte er Co-working-Arbeitsplätze und produzierendes Gewerbe, dass anderswo Probleme habe, Personal zu bekommen, weil die Gewerbegebiete weit ab von Bahn- oder Busanbindungen seien. Es gilt die Chancen zu nutzen, die da sind. Zum Abschluss hatten auch die Kandidatinnen und Kandidaten für den Marktgemeinderat sowie der Landratskandidat Andreas Santa noch die Möglichkeit sich vorzustellen.
Andreas Santa ging insbesondere auf die unbefriedigende Situation des ÖPNV im Landkreis sowie der missglückten Tarifreform des AVV ein und forderte, dass der Kreistag sich hiermit nochmals beschäftigen müsse. Er als Landrat werde das Thema weiter anschieben.
Die Zuhörer nahmen abschließend die Gelegenheit war, ihren Bürgermeisterkandidaten zu ihren Anliegen zu befragen. Insbesondere die Wasserversorgung war ein heißes Eisen, das ausgiebig diskutiert wurde. Gut informiert klang der Abend gemütlich im Kreise neuer und alter Freunde aus. “Mit einer Bürgerversammlung in den Ortsteilen komme ich als Bürgermeister wieder zu Euch”, versprach Stefan Hummel zum Abschluss.