Wenn es um die Gestaltung von Plätzen mit hoher Aufenthaltsqualität geht spricht man in Fachkreisen oft von den drei „Bs“, diese stehen für Bäume, Bänke und Brunnen. Wer sich aufmerksam an verschiedenen Orten umsieht wird diese drei Merkmale immer wieder zusammen entdecken. Die bekanntesten „Bs“ haben wir in Mering sicherlich am Marktplatz, zurecht, schließlich ist hier auch der Mittelpunkt unseres Marktes.
Schöne Bäume und Bänke haben wir hier reichlich und natürlich auch einen Brunnen. Seit 17 Jahren steht dort das von Josef Zankl entworfen Kunstwerk „aus Glas und Stahl“. Diskussionen über diesen Brunnen gab es schon immer, die aktuelle Debatte könnte aber seine Letzte sein.
Aufgrund eines zunehmend hohen Wasserverlustes und steigender Reparatur und Wartungskosten, die zudem mit einem hohen Zeitaufwand für die Mitarbeiter*innen des Marktes Mering verbunden sind, ist der Brunnen am 15.07.2020 außer Betrieb genommen worden. Die Mängelliste ist lang, unter anderem sind die Flächen- und Fugenabdichtungen undicht, die Anlagetechnik teilweise defekt und die Glasflächen werden zunehmend trüb.
In der Sitzung des Marktgemeinderats am 19.11.2020 wurde diskutiert, wie weiter vorgegangen werden soll.
Die Optionen sind:
die erneute Inbetriebnahme, mit hohen jährlichen Kosten in Höhe um die 3500 Euro, zzgl. weiterer Reparaturkosten
der Rückbau des Brunnens mit anschließenden Pflasterarbeiten, Kosten ca. 10.000 Euro
die Errichten eines neuen Brunnens, z.B. in Form eines „Fontänenfeldes“, geschätzte Kosten ca. 45.000 Euro
die Sanierung des Brunnens mit voraussichtlichen Kosten von bis zu 120.000 Euro.
Ein wichtiger Diskussionsbeitrag kam vom Schöpfer des Brunnens, Herrn Zankl, selbst. Das geplante Potential habe der Brunnen in Mering nie entfalten können. Unter anderem sei die farbige Beleuchtung nicht mehr umgesetzt worden, da die verwendeten Leuchten offensichtlich nicht dauerhaft wasserdicht waren. Einen „Umbau“ oder eine „Umgestaltung“ seien für ihn keine Option, dann besser ein kompletter Abriss. Ebenso käme es für ihn nicht in Frage den Brunnen auf Dauer ohne Betriebsnahme stehen zu lassen.
Doch nicht nur das „Was“ sondern vor allem das „Wann“ ist entscheidend. Schließlich stehen rund um den Marktplatz, der an das Rathaus anschließt, in den nächsten Jahren einige umfassende Entscheidungen an.
Wir setzen uns als SPD-Fraktion ein, dass die Investition unter Berücksichtigung der Gesamtplanung erfolgt. Damit wollen wir voreilige Investitionen verhindern, die wir uns wortwörtlich hätten sparen können.
Zudem sehen wir den Marktplatz als gemeinsames Zentrum für alle MeringerInnen. Wir wollen deshalb, dass möglichst viele BürgerInnen in die Entscheidung eingebunden werden.
In unserem Sinne wurde abgestimmt den Brunnen vorerst auf dem derzeitigen technischem Stand weiter zu betreiben.
Wir unterstützen das Angebot des in Gründung befindlichen Vereins Mering Digital, der derzeit eine Bürgerbefragung zum Marktplatzbrunnen durchführt. Sie können an der Umfrage noch bis zum 17. Januar unter folgendem Link teilnehmen.
https://www.mering-digital.de/de/page/umfrage-marktplatzbrunnen
Wir freuen uns, wenn Sie uns mit der Beteiligung an der Umfrage unterstützen!
Verfasser: Elena Raab